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Forbes Top Creators 2025

Wie die „Forbes Top Creators 2025“ das Influencing endgültig in ein Unternehmertum mit Umsatzverpflichtung verwandeln und warum das gut ist, solange wir die Spielregeln kennen …

Die 40 Ringleuchten von Tirol

Man stelle sich den Stanglwirt als Davos der Selbstdarstellung vor: Kuhglocken läuten, und irgendwo zwischen Zirbenduft und Softbox flüstert ein Berg „Content is König, aber Cash ist die Krone“. Ich stehe da halb Beobachterin, halb Mitspielerin und sehe, wie eine ganze Branche sich selbst neu montiert: nicht mehr nur Sponsored Posts, sondern Produktlinien, Holdings, Beteiligungen. Influencer? Wie niedlich.

Das war gestern. Heute sind es Marken mit Gesicht, Bilanz und Rabattcode und das Gesicht hat Ausdauertraining.

Ich stand am Rand dieser perfekten Tirol-Kulisse und dachte: „Influencing ist die globalisierte Version des Marktschreiers mit besserem Ton und AGB.“ Man sieht einen Creator und kauft plötzlich eine Pfanne, als hätte sie eben ein Stück deiner Biografie angebraten. Von oben betrachtet wirkt es wie ein Ameisenstaat mit Kosmetik-Diplom: Hier transportiert man keine Brotkrumen, sondern Affiliate-Links. Dort, wo früher Anzeigenabteilungen residierten, stehen heute Ateliers aus Glasfaser: Eine Person, eine Idee, ein Publikum mit Daumen.

Die Währung? Aufmerksamkeit, verzinst in Vertrauen, ausgezahlt in Warenkörben...

Und ja, die Industrie ist nicht nur „nett“. Sie ist eine Logistikmaschine für Bedeutung: Content ist das Verpackungsmaterial, Community der Zustelldienst, Conversion die zugestellte Realität. Man also die allgemeine, unbestimmte Beobachterin, die in dir und mir wohnt sieht, wie sich aus Selfies Supply Chains formen. Wenn man das zynisch betrachtet, lächelt man. Wenn man es klug betrachtet, baut man mit.

Die 186 Millionen Impressions der 2024er-Premiere waren nicht bloß View-Porn, sondern Baufreigabe. 2025 signalisiert: Creator sind keine Deko mehr, sie sind Vertriebswege mit Narrativ-Lizenz. Die Hand, die postet, füttert eine kleine Volkswirtschaft. Und wer „nur“ postet, verliert gegen jene, die Systeme entwerfen: wiederkehrende Produkte, Lizenzdeals, Education-Hubs, Events, SaaS-Werkzeuge für andere Creator.

„Vom Influencer zum Unternehmer“ ist kein Claim, sondern eine Buchhaltungskategorie...

Die Jury fungiert dabei wie ein Seismograf: Sie schaut nicht nur auf Peaks, sondern auf Plattenverschiebungen wer professionalisiert, diversifiziert, resilient gegen Plattform-Launen wird. Der Algorithmus kann Launen haben; Unternehmen dürfen das nicht.

Und so lernt man: Die wahre KPIs heißen heute nicht Likes, sondern Lieferfähigkeit, Lagerumschlag, LTV/CAC und der Grad, mit dem die Community nicht nur applaudiere, sondern beteiligt ist über Votings, Drops, Shares, Codes, Co-Creation. (Das Community-Voting war hier nicht Spielerei, sondern Proof of Stake: Relevanz ist eine soziale Anlageklasse.)

Am 21. September 2025 wurde die Liste der 40 einflussreichsten Social-Media-Persönlichkeiten aus Österreich, Deutschland und der Schweiz verkündet. Tirol, Ringlichter, Netzwerkeffekt. Namen wie Lisa-Marie Schiffner, Younes Zarou und Dean Schneider dienen als semiotische Wegweiser: Reichweite plus Storytelling, multipliziert mit Unternehmergeist. Das Ereignis fand zum zweiten Mal im Stanglwirt statt. Wer jemals eine Alm gesehen hat, weiß, dass dort Dinge wachsen.

2025 growt vor allem: Geschäftsmodelle.

Forbes hat die Mechanik geschärft: Die Datenseite kommt von influence.vision (Reichweite, Engagement, kumulierte Follower über Instagram, TikTok, Twitch, YouTube). Die Redaktion ergänzt einen „Entrepreneurship-Score“. Und weil Demokratie heute als Feature mitgeliefert wird, gab es erstmals ein Community-Voting.

Ergebnis: ein Ranking, das Zahlen mit Bedeutung verheiratet nicht nur, wer laut ist, sondern wer etwas baut. Jury?

Hochkarätig: Shirin David, Volkswagen-Markenchefin Christine Wolburg, Janin Ullmann, Marcus Wolter (Banijay Germany), Sven Voth (Snipes & Higgins) und Ann-Katrin Schmitz („Baby Got Business“). Partner reichen von Volkswagen, KFC, CopeCart und Tirol Werbung bis Red Bull und Nespresso.

Ich weiß das klingt wie ein Sponsoren-Bingo, aber eigentlich ist es die Lieferkette der Aufmerksamkeit.

Die Liste selbst liegt öffentlich und klickbar aus digital, versteht sich. Sie ist kein Altar, eher ein Spiegel: ein Kondensat dessen, was Millionen bereits tun, liken, kaufen. Wer wissen will, wo die Kultur morgen einkauft, muss nicht raten nur lesen.

Ironische Fakten & Vergleiche (die weh tun dürfen)

  • Impressions sind das Bierzelt der Digitalwirtschaft: Laut, voll, man verwechselt Bewegung mit Bedeutung. Die Liste zeigt aber: Ohne Kassenhäuschen sprich: eigene Produkte bleibt es bei Applaus.
  • Der Stanglwirt ist die Almwiese der Ambitionen: Kühe wiederkäuen, Creator recyceln Content beide sind Meisterinnen der Verwertung, nur die einen produzieren Milch, die anderen Marge.
  • Der Entrepreneurship-Score ist das TÜV-Pickerl fürs Charisma: Nett, wenn’s glänzt; wichtiger, ob es fährt, wenn der Algorithmus plötzlich Regen meldet.
  • Community-Voting: Endlich darf die Crowd entscheiden, wen sie ohnehin schon entschieden hat aber jetzt mit offizieller Urkunde.

Was die Liste wirklich lehrt (für Creator und Marken)

  1. Reichweite ist Miete, Marke ist Eigentum. Miete zahlst du an Plattformen in Form von Anpassung. Eigentum ist, wenn Menschen wegen dir kommen und bleiben, egal wo.
  2. Produkt > Post. Ein Post ist Witterung. Ein Produkt ist Klima. Beides zusammen ergibt Ernte.
  3. Daten zeigen, Unternehmer führen. influence.vision liefert Zahlen, die Redaktion entwirft die Messlatte aber das Führen beginnt da, wo du eine Vision in Prozesse übersetzt.
  4. Jury = externe Due Diligence. Wer hier punktet, hat vermutlich intern schon Hausaufgaben gemacht: Qualität, Struktur, Team, Legal, Fulfillment.
  5. Community als Aktie. Voting ist nicht nur Stimmung, es ist Bindung. Wer Menschen mitentscheiden lässt, senkt Marketingkosten Loyalität ist die billigste Reichweite.

Die „Forbes Top Creators 2025“ sind kein Schönheitswettbewerb der Vanity-Metrics, sondern eine Standortbestimmung der Aufmerksamkeits-Ökonomie im DACH-Raum: Wer Kultur prägt, kann Wirtschaft bewegen aber nur, wenn er/sie aus Reichweite Wertschöpfung formt.

Die gute Nachricht: Die Tools sind demokratisch, die Bühne ist offen. Die bittere Wahrheit: Ohne unternehmerische Disziplin bleibt man Klangteppich im Feed anderer.

Oder, bergtauglich gesagt: Wer nur auf den Applaus der Alm hört, friert in der Bilanz.

Elda Kovacevic seziert das moderne Leben mit der Präzision eines Chirurgen, der längst aufgehört hat, an Wunder zu glauben und der Eleganz einer Frau, die selbst im emotionalen Schlachtfeld noch stilecht Parfüm trägt. Ob Dating-Dramen, die sich anfühlen wie schlecht geschnittene Indie-Filme, Interior-Illusionen, die mehr versprechen als sie liefern, oder Arbeitsplatztragödien, die so absurd sind, dass sie eigentlich Kabarett sein müssten Elda verwandelt jedes Chaos in klare Worte und jede unbequeme Wahrheit in lesbare Kunst. Sie schreibt, als würde sie den Staub aus gesellschaftlichen Ecken pusten, in denen sich seit Jahrzehnten niemand mehr getraut hat hinzuschauen. Für alle, die Stil lieben, Wahrheit ertragen und Bullshit schon aus ästhetischen Gründen konsequent ablehnen.