Kein Logo der Welt macht eine schlechte Marke stark aber ein starkes Design kann Haltung sichtbar machen
Markenidentität oder Maskenball? Warum dein Logo kein tätowierter Pfau sein sollte?
Wenn ein Unternehmen denkt, sein Logo sei seine Marke, dann ist das etwa so, als würde ein Mensch glauben, seine Persönlichkeit sei sein Instagram-Profilbild. Schön bearbeitet, mit Licht von links und Filter „Sonnenuntergang über Valencia“. Und wehe, jemand fragt nach Substanz.
Willkommen in der Welt des Corporate Designs, in der bunte Farben und kreisrunde Logos stolz wie Pfauen durchs Netz stolzieren, während dahinter oft sagen wir’s freundlich konzeptionelles Niemandsland liegt.
Logo-Design: Der Moment, in dem die Marke versucht, sich selbst zu erfinden
Ein Logo ist nicht einfach ein hübscher Aufkleber. Es ist ein verdichtetes Versprechen. Eine Mini-Version der Unternehmenspsyche. Es sollte nicht nur „gut aussehen“, sondern richtig sein auf einer tieferen, fast psychologischen Ebene.
Denn: Wer keine Haltung hat, kann sie auch nicht designen.
Ein gutes Logo erzählt keine ganze Geschichte aber es beginnt eine!
Ein schlechtes Logo? Erzählt Lügen oder sagt einfach gar nichts. Beides ist tödlich.






Corporate Design: Wenn das System stimmt und nicht nur der Lippenstift
Corporate Design ist die visuelle Sprache einer Marke. Farben, Typo, Formen, Tonalität. Und wie in jeder Sprache gibt es Grammatik und Verstöße, die einen schmerzhaft cringe hinterlassen wie PowerPoint in Comic Sans.
Viele Unternehmen behandeln ihr Corporate Design wie ein Karnevalskostüm: Einmal im Jahr rausholen, drüberziehen, Selfie machen, wieder zurück in den Schrank.
Aber eine Marke ist keine Party. Sie ist eine Beziehung!
Und Beziehungen leben von Konsistenz, Wiedererkennbarkeit – und manchmal sogar davon, nicht ständig das Outfit zu wechseln.
🧠 Was gutes Design wirklich braucht (und was es nie ist)
❌ Gutes Corporate Design ist nicht:
Eine Behübschung hässlicher Inhalte
Ein trojanisches Pferd für billige Werbebotschaften
Ein Designtrend, dem man hinterherläuft, bis man selbst nicht mehr weiß, wer man war
Gutes Corporate Design ist:
Authentisch: Es passt zur DNA der Marke wie ein Maßanzug kein Polyesterkostüm vom Discounter.
Kohärent: Überall wiedererkennbar vom Briefkopf bis zum Instagram-Reel.
Nachhaltig: Funktioniert in zehn Jahren noch genauso wie heute – ohne sich ständig selbst optimieren zu müssen wie ein pubertierender Influencer.
Strategisch klug: Es sagt das Richtige zum Richtigen, aber nie zu laut. Design ist Kommunikation, nicht Lautstärke.
Das Pepsi-Paradox oder: Wenn Re-Design zur Selbstverleugnung wird
Warum, fragt man sich manchmal, werfen Konzerne Millionen für Logo-Relaunches raus, die aussehen, als hätte jemand im Praktikum aus Langeweile Canva geöffnet?
Weil sie hoffen, dass ein neues Kleidungsstück ihre Unsicherheit kaschiert. Doch Markenunsicherheit lässt sich nicht designen. Sie schreit durch jede Linie, jeden Farbton, jede Pixel-Entscheidung.
Ein Rebranding ohne Identitätsklärung ist wie Botox bei Beziehungsproblemen. Kurz glatt, langfristig traurig.
Die Persona hinter dem Logo
Wenn dein Corporate Design ein Mensch wäre wäre er sympathisch? Ernstzunehmend? Wiedererkennbar? Oder wäre er so ein Blender-Typ, der in Coworking-Spaces Matcha-Latte trinkt und sich „Digital Creative“ nennt, aber keinen Job länger als 6 Monate behält?
Design ist Charakter, nicht Show. Es darf gefallen, aber nie anbiedern. Es darf modern sein, aber nie beliebig. Es darf spielen, aber nicht lügen.

Kein Logo der Welt macht eine schlechte Marke stark aber ein starkes Design kann Haltung sichtbar machen denn am Ende des Tages (und am Regal, im Feed oder auf dem Screen) entscheidet nicht das Logo, sondern das Vertrauen dahinter. Und Vertrauen ist Design in Aktion konsequent, glaubwürdig, smart.
Wer heute ein Corporate Design entwickelt, sollte sich nicht fragen: „Wie sieht’s aus?“
Sondern: „Wem spreche ich wie aus der Seele und warum sollte man mir glauben?“
Denn ein Logo ist kein Bild.
Es ist ein Abdruck.
Und wie jeder Abdruck verrät es: Wo du warst und wohin du willst.